
Unordnung in den Griff bekommen
Wie du trotz Überforderung wieder mehr Ordnung schaffst
Unordnung entsteht häufig, wenn man im Alltag so ausgelastet ist, dass keine Energie oder Zeit mehr für Routinen bleibt, die Ordnung schaffen.
Das Geschirr wird nach dem Essen liegen gelassen, weil andere Aufgaben gerade wichtiger sind. Die Kleidung wird aufs Bett oder den Sessel geschmissen, weil keine Zeit ist sie in den Schrank zu hängen. So sammelt sich nach und nach immer mehr an.
Die Unordnung belastet im Alltag und der Kopf wird immer voller, weil der Aufgabenberg wächst. Aber es liegt oft nicht an Disziplinlosigkeit oder Faulheit, sondern einfach daran, dass zu viele Aufgaben und Verpflichtungen zu einer Überforderung führen.
In diesem Blogbeitrag möchte ich dir zeigen, dass du, selbst wenn du dich überfordert fühlst, mit kleinen Schritten die Unordnung in den Griff bekommen kannst. Ohne Druck und in deinem eigenen Tempo.
Warum sich Unordnung so belastend anfühlt
Unordnung wird oft mit herumliegenden Dingen und überfüllten Schubladen und Schränken verbunden. Doch das ist nur die äußere Unordnung. Die eigentliche Unordnung, die uns wirklich belastet, liegt im Inneren.
Die Herausforderung dabei ist, dass beide Arten von Unordnung zusammenhängen.
Jedes Mal, wenn du an einem unaufgeräumten Bereich vorbeigehst, reagiert dein Gehirn.
Du siehst die Gegenstände, die dort liegen und es beginnt sofort zu arbeiten. Es erstellt Aufgabenlisten , ruft Erinnerungen hervor und bildet fleißig Assoziationsketten.
- „Der Abwasch muss noch erledigt werden.“
- „Oh, der Gegenstand erinnert mich an meinen Vater, den wollte ich noch anrufen.“
- „Das Buch will ich schon seit 3 Wochen lesen…“
- „Das Klopapier ist fast leer, ich setze es gleich auf meine Einkaufsliste… das Mehl ist auch fast aufgebraucht…das Fest am Wochenende, da soll ich Kuchen backen….“
Dieser häufig unbewusste Denkprozess erzeugt Stress.
Unordnung hält den Gedankenfluss am Laufen. Dein Gehirn kann sich nicht ausruhen, weil es immer wieder Reize von außen empfängt. Das führt auf Dauer zu Frustration, Müdigkeit, Reizbarkeit und Unkonzentriertheit.
Auch wenn du die Symptome nicht genau benennen kannst, bin ich sicher, dass du den Unterschied spürst, wenn du von einem aufgeräumten in einen unaufgeräumten Bereich kommst.
Wie du die äußere Unordnung in den Griff bekommen kannst, finden wir heraus, in dem wir uns die inneren Hürden anschauen, die dich davon abhalten endlich zu beginnen.
Die größten Hürden beim Anfangen
Du hast erkannt, warum dich Unordnung belastet und möchtest die Unordnung in den Griff bekommen. Es gibt jedoch ein Problem: Dir fällt es schwer, einen Anfang zu finden.
Das liegt meistens nicht an fehlendem Willen, sondern an inneren Hürden. Hier findest du die häufigsten:
➡️ Du möchtest direkt alles schaffen
Du siehst das unaufgeräumte Zimmer vor dir und denkst: „Heute räume ich alles auf!”
Doch mit diesem Gedanken erzeugst du sofort Druck und die Aufgabe erscheint dir riesig. Deine Motivation schwindet und du fängst gar nicht erst an.
➡️ Du bist perfektionistisch
Du grübelst lange und überlegst genau, wie du das Aufräumen am besten angehst.
„Welche Organizer wären perfekt für diesen Schrank?”
„Wie kann ich den Aufräumplan noch verbessern?”
Je länger du nach dem perfekten Plan suchst, desto unwahrscheinlicher ist es, dass du anfängst. Denn als Perfektionist wirst du immer eine Ausrede finden, warum du nicht direkt starten kannst.
➡️ Du hast das Gefühl, für alles die Verantwortung zu tragen
Wenn der Haushalt aus mehreren Personen besteht, ist das Schaffen und Halten von Ordnung eine gemeinsame Aufgabe. Trotzdem fühlst du dich, als wärst du der alleinige Verantwortliche, und schiebst die Aufgabe deshalb immer wieder vor dir her.
➡️ Du hast Angst vor Emotionen und Veränderungen
Beim Loslassen von Dingen kommen häufig Emotionen hoch. Das ist ganz natürlich und gerade die „schlechten” Emotionen wie Angst, Wut und Trauer können sehr viel Kraft kosten. Oft erscheint es einfacher, sich mit diesen Gefühlen nicht auseinanderzusetzen. Auch Veränderungen machen Angst, selbst wenn sie positiv sind.
➡️ Du hast das Gefühl, dass es eh nichts bringt
Du hast schon mehrmals angefangen, Ordnung zu schaffen, aber es hat nie lange gehalten. Das frustriert dich und du hast das Gefühl, dass es nichts bringt, überhaupt anzufangen. Die Resignation lässt dich im aktuellen Zustand verharren.
Wenn deine Hürde der Energiemangel ist, dann findest du in diesem Beitrag Tipps:
👉🏻 Ordnung schaffen, wenn du keine Energie hast (hier klicken)
3 einfache Methoden, mit denen du direkt starten kannst
Wir haben geklärt, warum Unordnung so belastend ist und welche inneren Hürden dich daran hindern, endlich anzufangen.
Hier sind nun drei einfache Methoden, mit denen du die Unordnung in den Griff bekommen kannst und die leicht in deinen Alltag einzubauen sind:
1-Minute-Regel
Erledige alles, was nicht länger als eine Minute dauert, sofort.
Es gibt so viele Aufgaben, die nicht lange dauern, aber einen spürbaren Unterschied machen.
» Hänge die Jacke auf, wenn du nach Hause kommst.
» Räum direkt nach dem Essen das Geschirr in die Spülmaschine.
» Stell das Buch nach dem Lesen zurück ins Regal.
Korb-Methode
Wenn du mehrere Stockwerke hast: Stell einen Korb auf die Treppe. Alles was nach oben/unten gehört, kommt hier hinein. Einmal am Tag leerst du den Korb und bringst die Gegenstände wieder an ihren festen Platz.
Aufgaben kombinieren
Wenn du in einen anderen Raum gehst und auf dem Weg dorthin etwas siehst, das nicht dorthin gehört, dann nimm es direkt mit. Gewöhne dir an, jedes Mal, wenn du den Raum wechselst, etwas mitzunehmen, das nicht in den aktuellen Raum gehört. So schaffst du ganz nebenbei Ordnung.
Probiere diese Methoden in deinem Alltag aus und finde heraus, was zu dir passt. Oder nimm sie als Impuls, um selbst Methoden und Routinen zu entwickeln. Jeder hat einen anderen Alltag und andere Bedürfnisse, deswegen ist das Thema Ordnung so individuell.
Du darfst und sollst selbst entscheiden, was für dich geeignet ist. Wenn keine der bereits existierenden Methoden für dich infrage kommt, dann entwickle deine eigenen! Hauptsache, es fühlt sich für dich richtig und leicht an.
Wie du langfristig dranbleibst
Jetzt hast du Methoden kennengelernt, mit denen du die Unordnung in den Griff bekommen kannst. Aber selbst wenn der Anfang gemacht wurde, das Schwierigste ist meistens dranzubleiben.
Damit dir das Dranbleiben leichter fällt, ist eins besonders wichtig:
Mach dir bewusst, was du tust und vor allem auch, was du nicht tust.
Gerade wenn wir im Alltag müde und etwas „kopflos“ sind, funktionieren wir oft nur. Wir spulen das ab, was unser Gehirn genau kennt. Alte Muster und Gewohnheiten treten hervor.
Wen dann neue Gewohnheiten wie die 1-Minute-Regel noch nicht lange etabliert sind, werden diese oft vergessen. Daher ist der Schlüssel bewusst zu handeln, egal wie müde wir uns fühlen. Denn die Unordnung entsteht vor allem durch unbewusstes Handeln und „alte“ Gewohnheiten.
Wenn du merkst, dass du das Buch liegen gelassen oder das Geschirr nach dem Essen nicht weggeräumt hast, dann verurteile dich nicht. Nimm es zur Kenntnis und sieh es als Chance an, es das nächste Mal anders zu machen. Gewohnheiten ändern sich nicht über Nacht!
Erinnere dich immer daran, du kannst deine Unordnung in den Griff bekommen.
Ohne Druck, in deinem Tempo und mit kleinen Schritten.

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